Stromleitung angebort
Eine Stromleitung anzubohren ist eine sehr unangenehme Sache, die auch einiges an Folgen nach sich zieht. Es gibt jedoch viele hilfreiche Lösungsvorschläge, die Sie anwenden können, wenn Sie eine Stromleitung getroffen haben. Außerdem präsentieren wir Ihnen einige Tipps, die Sie getrost vor dem Bohren beachten sollten – so geht dann auch bestimmt nichts schief. Mit diesen Hilfestellungen können Sie die Stromleitungen bereits im Vorfeld finden, und sie so dann auch gezielt beim Bohren meiden.
Woran kann man erkennen, dass man die Stromleitung angebohrt hat?
Eine angebohrte Stromleitung kann einen Kurzschluss bewirken, und das merken Sie in den meisten Fällen daran, dass Sie keinen Strom mehr haben. Die Schlagbohrmaschine geht dann selbstverständlich ebenfalls aus. Es kann aber auch sein, dass Sie nur einen Schutz- oder Neutralleiter erwischt haben, dann bemerken Sie allenfalls nicht ganz so schnell, dass Sie eine Stromleitung getroffen haben.
Was kann man beim Anbohren einer Stromleitung tun?
Als Erstes beginnen wir einmal mit dem ernsten Fall: Was ist zutun, wenn Sie sofort Hilfe benötigen, nachdem Sie die Stromleitung angebohrt haben. Erst einmal versuchen Sie Ruhe zu bewahren, denn die entstandenen Schäden lassen sich oft mit wenig Aufwand wieder beheben. Dies kann geschehen durch:
- Das Verlegen einer neuen Stromleitung
- Das Verbinden der beiden Enden der angebohrten Stelle mit einer Lüsterklemme
- Das Montieren einer Abzweigdose
Ganz wichtig zu beachten: nachdem Sie die Stromleitung versehentlich beschädigt haben, müssen Sie als Allererstes, bevor Sie mit den Reparatur-Schritten beginnen, im Sicherungskasten im entsprechenden Bereich die Sicherung abschalten.
Abzweigdose Montieren
Wenn Sie sich für eine Abzweigdose entschieden haben, bedeutet das, dass Sie ein viel größeres Loch an der Stelle brauchen, an der der Bohrunfall passiert ist.
Markieren Sie an der Wand den Umfang der Abzweigdose, sichern Sie die innenliegenden Stromkabelenden vor weiteren Schäden, und bohren Sie dann die markierte Stelle mit einer Bohrkrone vor. Falls eine Bohrkrone nicht vorhanden ist, benützen Sie Hammer und Meißel um das Loch auf die gewünschte Größe aufzuschlagen. Als letzten Schritt, stechen Sie zwei Öffnungen für die Kabelenden in die Abzweigdose und setzen die Dose in Wand – dann noch eingipsen und fertig ist das Ganze.
Stromleitung erwischt– Elektriker rufen?
Wenn Sie sich diesen doch schon schwierigen „Eingriff“ der Abzweigdose nicht zutrauen, lassen Sie diese besser von einem Fachmann professionell einbauen. Zumal der Einbau doch aus mehreren komplizierten Arbeitsschritten besteht. Schließlich kann der Elektriker Ihnen auch noch weitere wertvolle Tipps geben, wie Sie es beim nächsten mal besser machen können.
So finden Sie die Stromleitungen in der Wand
Sie brauchen dazu ein wenig elektro-technisches Grundwissen. Die Stromleitungen sind zunächst einmal oft nah an den offenliegenden Schaltern verlegt. Da beim Einbau der Schalter, dies der einfachste weg ist, und die Kanäle nicht einfach willkürlich verlegt werden. Stromkabel sind mindestens 30 cm von den Decken und Böden entfernt, und sind oft senkrecht oder waagerecht, weglaufend von Steckdosen oder Schaltern verlegt.
Mit Leitungssuchgerät ist man auf der sicheren Seite
Mit diesen Elektriker-Faustregeln sind Sie schon gut dabei. Aber für 100%ige Gewissheit, dass keine Stromleitung beschädigt wird, benutzen gute Elektriker ein Leitungssuchgerät, auch Kabelindikator genannt. Mit dem Kabelindikator fahren Sie mehrmals die Wand, vor allem aber auch an der Stelle wo sie bohren wollen, entlang. Zeigt der Kabelindikator nichts an, bedeutet das, dass man an jeweiliger Stelle bohren darf, zeigt das Gerät jedoch etwas an, dann auf keinen Fall gebohrt werden!
Kein Strom im Gebäude?
Mit dem Kabelindikator kommen Sie nicht weit, wenn im Gebäude kein Strom ist. Hier benötigen Sie einen Metallindikator, der nämlich, reagiert auf metallische Elemente in der Wand. Wenn aber die Leitungen aus Kunststoff bestehen, helfen Ihnen beide Indikatorgeräte nicht weiter. Hier bleibt Ihnen dann nur noch der Installationsplan des Architekten, um die Stromleitungen nicht anzubohren.