Elektroinstallation- Die 10 größten Irrtümer
Die Installation von elektrischen Anlagen, zählt zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland. Das bedeutet, das ein Meisterbetrieb die Elektroinstallation durchführen muss. Wer trotzdem als geübter Heimwerker elektrische Arbeiten durchführen möchte, sollte die folgenden Irrtümer bei der Elektroinstallation vermeiden!
Irrtum 1: Ohne sich zu informieren loslegen
Selbstverständlich kann man als geübter Heimwerker einige handwerkliche Arbeiten sowohl bei der Sanierung als auch bei der Elektroinstallation selbst erledigen. Doch sollte man eines stets bedenken: Elektrischer Strom ist lebensgefährlich und kann tödlich ausgehen! Für die Elektroinstallation sollte man in den folgenden Bereichen einige Grundkenntnisse mitbringen.
- Materialkunde
- Planung
- Sicherheit
- Vorschriften, Normen und Bestimmungen
- Ausführung
- Werkzeugkunde
Also: Einfach mal blind loslegen funktioniert nicht! Als Erstes sollte man sich Wissen aneignen und sich gründlich informieren. Und eine sinnvolle Planung der Elektro-Arbeiten spart viel Geld und Nerven.
Irrtum 3: In Altbauten hat die Elektroinstallation Bestandsschutz
Viele Eigentümer von Altbauten berufen sich bei einer Modernisierung der Elektroinstallation auf den Bestandsschutz. Die Eigentümer berufen sich darauf, dass eine bauliche Anlage, die damals legal war, auch dann weiterhin genutzt werden darf, wenn die Anforderungen sich verändern.
Das stimmt allerdings nur teilweise! Bei den Anlagen, die älter als 40 Jahre sind, kann der Bestandsschutz grundsätzlich nicht mehr geltend gemacht werden.
Folgende Regelung gilt im Bereich der Elektrotechnik: Falls die elektrische Anlage zu ihrem Errichtungszeitpunkt‚ den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprochen hat, besteht formeller Bestandsschutz. Ausnahmen, in denen der Bestandsschutz nicht greift:
- es wurde eine Erweiterung durchgeführt
- es ist akute Gefahr im Verzug
- es gab eine Nutzungsänderung
- es wurden einige Änderungen vorgenommen
- es besteht die Forderung nach Anpassung der Anlage
Irrtum 5: Die Anzahl der Steckdosen ist egal
Die halbe Elektroinstallation ist eine ordentliche und voraussehende Planung. Dies kann Ihnen später viel Nerven und Mühen ersparen. Gerade Leuchten-Auslässe oder Steckdosen fehlen mehr als man denkt – beispielsweise, wenn ein Zimmer im Laufe der Zeit umgeräumt oder anders genutzt werden.
Sind die Stromkreise erst einmal unter dem Putz und wurden die verschiedenen Auslässe positioniert, ist der Nutzungsort der heimischen Elektrogeräte auf Jahre festgelegt. Deshalb lieber eine Steckdose oder einen Wand- oder Deckenauslass zu viel als zu wenig einplanen.
Irrtum 7: Alle Wände werden bei der Elektrosanierung aufgestemmt
Das ist nicht korrekt! Für die Elektroinstallation unter dem Putz gibt es auch Alternativen. Denn die Leitungen können auch in Deckenprofilen oder in Fußzeilen verlegt werden, sodass nicht gleich die komplette Wohnung beim Sanieren im Baustaub versinkt. Soll die Wohnung mit intelligenter Haustechnik nachgerüstet werden, kann anstatt der Verlegung der Steuerleitungen auch ein nicht ganz so leistungsfähiges Funk-Standard-System montiert werden.
Irrtum 9: Rauchmelder sind unnötig
Ein großer Irrtum! Wer denkt, einen Brand könne man rechtzeitig durch die Wärmeentwicklung fühlen oder die Rauchentwicklung riechen, der begibt sich in Lebensgefahr! In einigen Bundesländern ist der Rauch- und Brandmelder bereits Pflicht.
Zwei Drittel aller Brandopfer verbrennen nicht, sondern werden im Schlaf überrascht und ersticken. Denn eine Rauchgasvergiftung wirkt schon nach einigen Sekunden tödlich. Einige Atemzüge reichen dafür schon aus. Ein Rauchmelder kann rechtzeitig Alarm schlagen und so eventuell Leben retten.